Ein sechs Jahre altes Verkehrsdelikt könnte Internet-Unternehmer Kim Dotcom zum Verhängnis werden. Dies hatte der gebürtige Kieler den neuseeländischen Behörden verschwiegen, als er sein Aufenthaltsrecht beantragte. Demzufolge hält er sich unrechtmäßig in Neuseeland auf. Jetzt droht ihm die Abschiebung – doch nicht in die Vereinigten Staaten, wo gegen ihn ein Strafverfahren läuft. Dotcom werden Urheberrechtsverletzungen im Wert von über 500 Millionen US-Dollar zur Last gelegt.
Kim Dotcoms schillernder Werdegang
Laut Zeitungsbericht des "New Zealand Herald" droht Kim Dotcom eine Abschiebung nach Deutschland oder Finnland. Hintergrund sei eine Verurteilung wegen Raserei, die Dotcom bei seinem Antrag auf Aufenthaltsrecht 2010 unterschlug. Dotcom müsse sich bis zum 4. Mai dazu äußern, danach werde über eine etwaige Abschiebung entschieden, zitierte die Zeitung eine Managerin der Einwanderungsbehörde.
Dass neben Deutschland auch Finnland Ziel für eine Abschiebung sein könnte liegt daran, dass Kim Dotcom nicht nur die deutsche, sondern auch die finnische Staatsbürgerschaft hat.
Fast 100 Km/h zu schnell
Dotcom war nach Informationen der Zeitung 2009 wegen zu schnellen Fahrens in der Nähe der neuseeländischen Stadt Auckland erwischt und verurteilt worden. Er soll 149 Kilometer in der Stunde in einer Tempo-50-Zone gefahren sein. Wenige Monate später habe er die Frage nach Verurteilungen in den vorangegangenen fünf Jahren verneint.
Dotcom kommentierte den Zeitungsbericht auf Twitter sarkastisch: "Lieber Herr Dotcom, sie haben zwei Möglichkeiten: Auslieferung oder Abschiebung. Freundliche Grüße, die Regierung von Neuseeland", schrieb er.
Urheberrechtsverletzung in großen Stil
US-Ankläger werfen dem Gründer der einstigen Datentauschplattform " Megaupload " Urheberrechtverletzungen in großem Stil vor. Im Jahr 2012 beantragten die Behörden seine Auslieferung. Er wurde verhaftet, sein Anwesen durchsucht und zahlreiche Besitztümer wie beispielsweise teure Autos beschlagnahmt.
Weitere spannende Digital-Themen finden Sie hier .